Unterwegs in… Berlin (Jüdischer Friedhof Schönhauser Allee)

Max Liebermann – Teil 4: Zerbrochene Träume

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„Ich will die neue Welt um mich herum nicht sehen“
(Max Liebermann)

(c) M.Graß

Ich stehe, umgeben von mit Graffiti versehenen Wänden, vor einer verschlossenen doppelflügligen Eisentür, in die in Augenhöhe zwei Davidsterne eingelassen sind, durch die ich auf einen etwa sieben Meter breiten Weg schaue.

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Unterwegs in… Berlin (Wannsee)

Max Liebermann – Teil 3: Das Schloss am See

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„Wo det Salatessen anfängt, bejinnt de Kultur…“
 (Max Liebermann)

(c) M.Graß

Nach einer Fahrt durch die Berliner Außenbezirke und attraktive Wohngebiete habe ich mein Auto unter einem schattenspendenden Baum, unmittelbar gegenüber dem einstigen Haus des Verlegers Ferdinand Springer, das durch seine ungewöhnliche asymmetrische Form auffällt, abgestellt. Nach einem kurzen Spaziergang erreiche ich am Ende einer Sackgasse das Landhaus des Verlegers Carl Langenscheidt, Sohn des Verlagsgründers Gustav Langenscheidt, der sich 1899 das Anwesen, das sich, wie ich einem prüfenden Blick auf das Klingelschild entnehme, nach wie vor im Familienbesitz befindet, in Fachwerkbauweise errichten ließ.

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Unterwegs in… Berlin (Pariser Platz)

Max Liebermann – Teil 2: „Unverbesserlicher Anarchist“ und „heimlicher Kaiser“

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„Ich bin in meinen Lebensgewohnheiten der vollkommene Bourgeois;
ich esse, trinke, schlafe, gehe spazieren und arbeite mit der Regelmäßigkeit einer Turmuhr“
(Max Liebermann)

Pariser Platz / (c) M.Graß

Ich stehe auf dem geschichtsträchtigen Pariser Platz auf der Ostseite des Brandenburger Tores. Bei sommerlicher Wärme, wobei sanfte Windböen, die aus Richtung des Boulevards „Unter den Linden“ durch das Brandenburger Tor hinüber nach Charlottenburg wehen, für gelegentliche Abkühlung sorgen, reiben sich Passanten unterhalb der schützenden Schirmmützen den Schweiß von der Stirn und Eltern bemühen sich ihre quengelnden Kinder, mit denen sie einen Wochenendausflug in die Hauptstadt unternommen haben, mit der Aussicht auf ein Eis bei Laune zu halten. Auf dem Gehweg unmittelbar vor einem rechteckigen Schmuckbeet, in dessen Zentrum eine Wasserfontäne sprudelt, hat ein Lehrer seine jugendlichen Schüler um sich versammelt, um ihnen die historische Bedeutung dieses Ortes zu vergegenwärtigen.

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Unterwegs in… Berlin (Nikolaiviertel)

Max Liebermann – Teil 1:  Suche nach Anerkennung


„…während so ein armer Maler, nachdem er sich den ganzen Tag vor der Staffelei geschunden hat, sich oft sagen muss, dass all sein Tun umsonst war.“
Max Liebermann in einem Brief an seinen Bruder Felix
 

Geburtshaus von Max Liebermann in der Spandauer Straße
© M. Graß

Ich blicke an der gelb-ockerfarbenen Fassade des altehrwürdigen Gebäudes empor, hinter der am 20. Juli 1847 große Aufregung geherrscht haben dürfte. „Früh um acht Uhr erfolgte die glückliche Entbindung meiner lieben Frau Philippine von einem gesunden Knaben“, verkündete der stolze Industrielle Louis Liebermann am folgenden Tag in der aufgegebenen Geburtsanzeige. Als drittes Kind der wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie hatte Max in der Spandauer Straße 30 das Licht der Welt erblickt.

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