„Uns fehlt nicht die Hoffnung, uns fehlt nicht der Mut Uns fehlt nicht die Kraft, uns fehlt nicht die Wut Wir haben keine Angst zu kämpfen Denn die Freiheit ist unser Ziel Alles, was uns fehlt, ist die Solidarität“ (aus: Ton Steine Scherben – „Solidariät“)
Nach ihrer ersten Single „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ und dem denkwürdigen Auftritt auf dem chaotischen Love and Peace Festival in Fehmarn sind Ton Steine Scherben in der linken Szene rasch zur Kultband avanciert.
„Über weiche Wiesen tanzt du, die Welt ist noch so weit Treibst sorglos in die Zukunft und weißt nichts von Vergangenheit“ (aus: Ton Steine Scherben – Bleib wo du bist“)
Es war im Jahr 1986, als ich als junger Teenager im Sessel meines Zimmers die Musik- und Sketchshow „Känguru“, mit der dem jungen Hape Kerkeling der Durchbruch gelang, verfolgte, als meine Aufmerksamkeit von einem jungen Mann in einem weit aufgeknöpften weißen Hemd geweckt wurde, der aufgekratzt zappelig tanzte und dazu einen lustigen, ironischen Text sang. Noch bevor der damals noch existente Sendeschluss einsetzte, beschloss ich, am darauffolgenden Tag die entsprechende Single im nahe gelegenen Plattenladen zu erstehen. Dass ich mit dem Produkt keineswegs das Werk eines Newcomers der Neuen Deutschen Welle in den Händen hielt, sondern den Song eines seit Jahren aktiven Musikers und Texters, der bereits auf eine überaus bewegte Vergangenheit zurückblicken konnte, erschloss sich mir erst allmählich.
„Ich will die neue Welt um mich herum nicht sehen“ (Max Liebermann)
(c) M.Graß
Ich stehe, umgeben von mit Graffiti versehenen Wänden, vor einer verschlossenen doppelflügligen Eisentür, in die in Augenhöhe zwei Davidsterne eingelassen sind, durch die ich auf einen etwa sieben Meter breiten Weg schaue.
„Wo det Salatessen anfängt, bejinnt de Kultur…“ (Max Liebermann)
(c) M.Graß
Nach einer Fahrt durch die Berliner Außenbezirke und attraktive Wohngebiete habe ich mein Auto unter einem schattenspendenden Baum, unmittelbar gegenüber dem einstigen Haus des Verlegers Ferdinand Springer, das durch seine ungewöhnliche asymmetrische Form auffällt, abgestellt. Nach einem kurzen Spaziergang erreiche ich am Ende einer Sackgasse das Landhaus des Verlegers Carl Langenscheidt, Sohn des Verlagsgründers Gustav Langenscheidt, der sich 1899 das Anwesen, das sich, wie ich einem prüfenden Blick auf das Klingelschild entnehme, nach wie vor im Familienbesitz befindet, in Fachwerkbauweise errichten ließ.
„Ich bin in meinen Lebensgewohnheiten der vollkommene Bourgeois; ich esse, trinke, schlafe, gehe spazieren und arbeite mit der Regelmäßigkeit einer Turmuhr“ (Max Liebermann)
Pariser Platz / (c) M.Graß
Ich stehe auf dem geschichtsträchtigen Pariser Platz auf der Ostseite des Brandenburger Tores. Bei sommerlicher Wärme, wobei sanfte Windböen, die aus Richtung des Boulevards „Unter den Linden“ durch das Brandenburger Tor hinüber nach Charlottenburg wehen, für gelegentliche Abkühlung sorgen, reiben sich Passanten unterhalb der schützenden Schirmmützen den Schweiß von der Stirn und Eltern bemühen sich ihre quengelnden Kinder, mit denen sie einen Wochenendausflug in die Hauptstadt unternommen haben, mit der Aussicht auf ein Eis bei Laune zu halten. Auf dem Gehweg unmittelbar vor einem rechteckigen Schmuckbeet, in dessen Zentrum eine Wasserfontäne sprudelt, hat ein Lehrer seine jugendlichen Schüler um sich versammelt, um ihnen die historische Bedeutung dieses Ortes zu vergegenwärtigen.
„…während so ein armer Maler, nachdem er sich den ganzen Tag vor der Staffelei geschunden hat, sich oft sagen muss, dass all sein Tun umsonst war.“ Max Liebermann in einem Brief an seinen Bruder Felix
Ich blicke an der gelb-ockerfarbenen Fassade des altehrwürdigen Gebäudes empor, hinter der am 20. Juli 1847 große Aufregung geherrscht haben dürfte. „Früh um acht Uhr erfolgte die glückliche Entbindung meiner lieben Frau Philippine von einem gesunden Knaben“, verkündete der stolze Industrielle Louis Liebermann am folgenden Tag in der aufgegebenen Geburtsanzeige. Als drittes Kind der wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie hatte Max in der Spandauer Straße 30 das Licht der Welt erblickt.
„Ich hatte nicht die Absicht Berlin zu verlassen, ich trieb einfach davon.
Es war eine unersetzliche Erfahrung und bis zu diesem Zeitpunkt
wahrscheinlich die glücklichste Zeit meines Lebens.“
(David Bowie)
„Sometimes I feel that I need to move on, so I pack a bag and move on”, singt David Bowie mit übertrieben ernster Stimme in dem Song „Move on”, in dem er seine rastlose Reiselust und Wurzellosigkeit beleuchtet. 1976 traf er nahezu unbemerkt in Berlin ein und irgendwann im Verlaufe des Jahres 1978 war seine Zeit in der deutschen Hauptstadt vorüber und Bowie trieb es zu anderen Orten dieser Welt. Weiterlesen →
„…eine Kunstform, die das Leben nicht in Ereignissen, sondern in Stimmungen widerspiegelte, und ich hatte das Gefühl, dass sich meine Arbeit in eine solche Richtung entwickeln würde.“ (David Bowie)
Wim Wenders: „Beim Filmen bin ich ein Geschichtenerzähler. Beim Fotografieren erzähle ich nichts, sondern die Landschaft erzählt mir eine Geschichte.“
Zur Eröffnung seiner Ausstellung in der Blain|Southern Galerie in Berlin, bei der neue und erst kürzlich entstandene Fotografien präsentiert werden, erscheint Wim Wenders mit leichter Verspätung. Irgendwo in seiner Wahlheimat Berlin sei eine Bombe entdecktworden, weshalb mehrere Straßenabschnitte abgesperrt werden mussten, was ein mittleres aber für die Hauptstadt nicht ungewöhnliches Verkehrschaos mit sich gebracht habe, heißt es. Weiterlesen →
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