Stella Deetjen:„…die Welt ein bisschen schöner machen“
Vor vielen Jahren habe ich Stella Deetjen erstmals in einer Fernseh-Talkshow erlebt und war überaus beeindruckt von ihrer Geschichte, die mit einer Indienreise begann und sich zu einer Lebensaufgabe entwickelte. Zufällig hatte ich sie kürzlich erneut im Fernsehen gesehen und beschlossen Kontakt zu ihr aufzunehmen. Dieses verlief sehr unkompliziert und nur wenige Tage später mache ich mich auf den Weg nach Bad Homburg vor der Höhe, Stellas Heimat, um die Entwicklungshelferin zu treffen. Bei traumhaften Sommerwetter reden wir in einem Straßencafé lange über ihr Leben, ihre Projekte, die Entwicklung ihrer Tätigkeiten und vieles mehr.
Stella blinzelt in die Sonne und schüttelt lachend den Kopf: „Es ist unvorstellbar, was sich aus ganz kleinen Anfängen entwickelt hat.“ Vor gut 20 Jahren, bevor sie ihr geplantes Studium aufnehmen wollte, bereiste die junge Frau als Rucksacktouristin Indien.
In der heiligen Pilgerstadt Benares ereilte sie das Schicksal vieler europäischer Touristen, die mit der Verträglichkeit der dortigen Küche Schwierigkeiten haben. Sie hockte auf einer der vielen Treppen, die zum Ganges hinabführen und hielt sich mit verzerrtem Gesicht den schmerzenden Bauch. Ein Bettler trat an sie heran. Auch ohne seine Sprache zu verstehen, war Stella augenblicklich klar, dass dieser sie nicht um Geld bat, sondern besorgt war und ihr helfen wollte. Stellas Blick fiel auf die weiße Haarmähne des Bettlers, auf sein von Entbehrungen gezeichnetes Gesicht und dann auf seine verstümmelten Hände und Füße. Stella begriff sogleich, dass ihr ein Leprakranker gegenüberstand, und war tief berührt, dass ausgerechnet dieser Mann ihr, einer vergleichsweise reichen europäischen Touristin, seine Hilfe anbot. Der Kranke schaute Stella liebevoll an und segnete sie. Sie fragte ihn nach seinem Namen. „Musafir“, antwortete der Mann, der nun auch emotional berührt war, denn nach seinem Namen habe ihn schon seit vierzehn Jahren niemand mehr gefragt. Gleich am folgenden Tag suchte Stella Musafir erneut auf, um ihm für seine Hilfsbereitschaft zu danken. Weitere Leprakranke gesellten sich dazu und es entwickelten sich lebhafte Gespräche in Zeichensprache. Die folgenden Wochen verbrachte Stella inmitten der Leprakranken, die, ausgestoßen von der Gesellschaft, ihr Dasein auf den staubigen Straßen, unter unmenschlichen Bedingungen, fristeten. Sie trank mit ihnen gemeinsam Tee, besorgte Papier und Stifte und malte mit ihnen Bilder. „Das ganze Götterpanorama haben wir gemalt“, erinnert sie sich lachend. Es entstanden freundschaftliche Beziehungen. Je nach Alter nannten die Bettler Stella „Schwester“, „Tochter“ oder „Enkelin“.
Spätestens als Stella Zeugin einer willkürlichen Massenverhaftung wurde, realisierte sie, wie menschenunwürdig die Leprakranken nicht nur von der Gesellschaft, sondern auch von behördlicher Seite behandelt werden. In der jungen Frau wuchs der Wunsch die mittel- und hoffnungslosen Menschen nicht alleine zu lassen, sondern ihnen zu helfen. Sie beschloss in Indien zu bleiben, zunächst für zwei Jahre, um erst dann ihre geplante Berufsausbildung aufzunehmen. Aus den 2 Jahren entwickelte sich eine Lebensaufgabe. Musafir ist vor einigen Jahren verstorben. „Es war eine Erlösung für ihn“, schildert mir Stella. Sie selbst habe ihn, mit Steinen an den Füßen beschwert, im Ganges versenkt, denn die rituelle Verbrennung wird den verstorbenen Leprakranken verwehrt. Selbst noch über den Tod hinaus trifft die völlige gesellschaftliche Isolation die Betroffenen. Dabei ist Lepra gar nicht derart ansteckend, wie Allgemeinhin angenommen wird und zudem in jedem Stadium vollständig heilbar. Nach einer maximal zwei Jahre dauernden Therapie, die umgerechnet etwa 50 Euro kostet, ist der Betroffene gesund. Stella Deetjen begann im Freundeskreis, in der Nachbarschaft und innerhalb der Familie Geld zu sammeln, um die entsprechenden Medikamente zu kaufen. „Jahrelang kannte ich jeden Spender persönlich“, erinnert sie sich. „Das funktionierte alles nur mit Mund-zu-Mund-Propaganda.“ Ihr Bruder, der Stella in Indien besuchte, um sich zu vergewissern, dass es seiner Schwester gut geht und ursprünglich wohl auch, um sie zur Rückkehr nach Deutschland zu bewegen, erkannte, nachdem Stella ihm die Situation der Leprakranken gezeigt hatte, dass man vor diesem Leid nicht die Augen verschließen darf.
Als gelernter Jurist erfasste er aber auch, dass effiziente Hilfe nur möglich ist, wenn geeignete Strukturen geschaffen würden. Zurück in Deutschland, gründete er den Verein „Back to Life e.V.“ (www.back-to-life.org) und während seine Schwester im fernen Indien Projekte iniziierte, schuf ihr Bruder die nötigen strukturellen Rahmenbedingungen. Auch er engagierte sich mit ganzem Herzen, bis ihn schließlich eine schwere Erkrankung traf. Vor wenigen Monaten ist Wolf Deetjen verstorben. Ein Schock, der Stella noch deutlich anzumerken ist und sie derzeit auch dazu veranlasst, häufiger und länger in Deutschland bei ihrer Mutter und ihrem Freundeskreis zu sein. Ohne Wolf Deetjen wäre vieles, was mittlerweile in Indien und Nepal erreicht wurde, nicht möglich gewesen.
Erst nachdem Stella bereits zahlreiche Jahre aufopferungsvoll im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten Hilfe geleistet hatte, wurde die nationale Presse auf sie aufmerksam. Es erschienen Artikel in der FAZ und in der Vogue. „Naja … die Vogue ist eigentlich nicht so mein Ding“, verrät sie mir schmunzelnd. „Ich habe denen damals das Versprechen abgerungen, dass wenn Fotos von mir erscheinen, auch das Foto eines Leprakranken abgedruckt wird. Das war mir Sicherheit der erste Leprakranke, der es in die Vogue geschafft hat“, lacht sie. 2006 wurde ihr in New York der „Women´s World Award“, aus den Händen von Michail Gorbatschow, verliehen. Die mediale Aufmerksamkeit veränderte alles. „Ab dem Moment wurde es toll! Wir bekamen plötzlich aus ganz Deutschland Spenden und ich war nicht mehr die `Verrückte`, als die ich vorher häufig angesehen wurde.“
Mittlerweile leistet „Back to Life“ medizinische und soziale Hilfe für Leprakranke, hat Kinderheime und Schulen gegründet, hat tausenden Menschen ein Stück ihrer Würde zurückgegeben und beschäftigt mehr als 100 Angestellte in Indien und Nepal. Mit der beträchtlichen Ausdehnung der Tätigkeiten haben sich in der Folge Stellas Aufgaben und Verantwortlichkeiten verändert. Zwar sei sie noch immer vor Ort, bei den betroffenen Menschen, aber reichlich Arbeitszeit verbringe sie nun auch am Schreibtisch, vor dem PC und mit dem Telefon in der Hand. Ich frage sie, ob sie sich manchmal nach den Zeiten zurücksehne, als ihre Tätigkeit noch überschaubarer war. Sie überlegt einen Moment und erinnert sich an einen Satz, den sie kürzlich von Reinhold Messner gehört habe: „Ich suche mir die Herausforderungen meinem Alter entsprechend aus.“ „Ein bisschen ist das auch bei mir so. Manches was ich vor zwanzig Jahren gemacht habe, könnte ich heute körperlich gar nicht mehr unbeschadet überstehen.“
Seit nunmehr 20 Jahren pendelt Stella zwischen zwei Welten. Die Zeit in Deutschland nutzt sie um Spenden zu sammeln, Vorträge zu halten und in den Medien für ihre Anliegen zu werben. Sie freue sich aber auch auf Brot und Käse, wenn sie in ihre Heimat komme. „Und jetzt war gerade Spargelzeit. Ich liebe Spargel!“, schwärmt sie. „Und ab und an mal Sauerkraut mit Rippchen mag ich auch.“ In ein paar Tagen fliegt sie wieder zurück nach Kathmandu in Nepal. „Da freue ich mich besonders auf soziale Kontakte. In Indien und Nepal ist das Leben viel weniger anonym als hier und auch nicht so fremdbestimmt. Hier in Deutschland stehen ja mittlerweile überall Hinweisschilder, die Auskunft darüber geben, wie ich mich zu verhalten habe.“
Seit einigen Jahren hat Stella ihre Arbeit auf Nepal ausgedehnt und sich dort insbesondere Mugu, einer Bergregion am Rande des Himalajas, zugewendet. „Es ist eines der ärmsten Gebiete der Welt. Die Menschen dort sind abgeschnitten von jeglicher Zivilisation, keine Straße führt in dieses oder aus diesem Gebiet. Aktuelle Informationen oder Wissen kommen in Mugu nur schwer oder gar nicht an. Deshalb nenne ich die Menschen dort `die vergessenen Menschen`.
Sie sind nicht an den Rest Nepals angebunden“, erläutert sie. Die Lebensbedingungen vor Ort seien mittelalterlich, die Lebenserwartung läge bei 44 Jahren, die Kindersterblichkeit ist eine der höchsten weltweit. Es gibt keinen Strom, kaum Zugang zu Trinkwasser und keinen Güteraustausch. Stella Deetjen berichtet mir über die Anfänge des Projekts. „Wir haben einen Fragebogen entwickelt, mit dem unsere Projektmanager in das erste Dorf gegangen sind. Es ging zunächst darum, die Gegebenheiten zu analysieren. Gibt es Besitz? Welche Krankheiten kommen vor? Welche religiösen Vorstellungen herrschen vor? Welche Fähigkeiten und Kompetenzen sind vorhanden? Wir haben diese Fragebögen ausgewertet und die Optimierung der Landwirtschaft, die Verbesserung der hygienischen Bedingungen, medizinische Hilfe und die Förderung von Bildung als zentrale Themen analysiert.“ Erst als das Konzept entwickelt war und die Genehmigung der nepalesischen Regierung vorlag, sei auch sie selbst zum ersten Mal in die Region gereist. Stella berichtet mir von dem beschwerlichen Anreiseweg. Entweder müsse man tage- oder auch wochenlang hinauflaufen oder in abenteuerlich alten Flugzeugen („zwei von fünf sind bereits abgestürzt“) einfliegen. Zur Landung stehe eine Schotterpiste, die in einen Berg geschlagen wurde, zur Verfügung.
Als die Dorfbewohner die große, weiße Frau mit ihren langen Dreadlocks zum ersten Mal sahen, reagierten diese geradezu erschrocken. „Als mich ein Kind, das ich auf dem Schoß hatte, zur Begrüßung angepinkelt hatte, lachten alle herzlich. Damit war das Eis gebrochen“, erinnert sich Stella lachend.
Das vor fünf Jahren gestartete Projekt sieht ein Bündel an Maßnahmen vor. Ein Hygienebewusstsein sei bei den Bewohnern Mugus schlicht nicht vorhanden und Toiletten seien unbekannt gewesen. „Back to Life“ organisiert Schulungen zu dieser Thematik und ermöglicht, durch die Vermittlung von Know-how und Bereitstellung von entsprechenden Materialien, den Menschen den Bau von Toiletten, mit dem Ziel, dass am Ende des Projektes die Bewohner jedes Hauses ein eigenes Toilettenhäuschen besitzen.
Ich frage Stella, wie man gerade in solch einem sensiblen Bereich, als Frau, die einer fremden Kultur entstammt, zu einer überzeugenden Autorität werden könne. „Das geschieht einfach durch Vormachen und die spürbaren Erfolge“, erklärt sie mir. „Die Menschen haben selbst festgestellt, dass sie seltener krank sind, wenn sie Toiletten benutzen. Das spricht sich dann ganz schnell herum und motiviert andere Bewohner sich auch eine Toilette zu bauen. Das gleiche Prinzip hat auch bei der Ernteoptimierung funktioniert.“ Die karge Landschaft, die allgemein ungünstigen landwirtschaftlichen Bedingungen sowie die extreme Höhenlage verursachen eine permanente Lebensmittelknappheit. Einzelne Haushalte erhielten an die örtlichen Bedingungen angepasstes Saatgut und als die erste Gemüseernte erfolgte, baten umgehend auch andere Familien, die womöglich zunächst skeptisch waren, um die Sämereien. Erstmals ist es in der kargen Region gelungen, grünes Blattgemüse zu kultivieren. Um die Nachhaltigkeit sicherzustellen, wurden die Bewohner darin geschult, aus der Ernte jeweils die Samen für die nächste Aussaat aufzuheben.
Das Thema Bildung hat für Stella Deetjen seit jeher höchste Priorität, denn nur wenn die Menschen lesen und schreiben können, sind sie in der Lage sich zu informieren, bestimmte Rechte einzufordern und an ihrer Situation eigenständig etwas zu verändern. Durch den Bau von bisher vier, von insgesamt acht geplanten, Schulgebäuden und weiteren Maßnahmen zur Ausbildungsförderung, wie z.B. die Ausstattung bestehender Schulen, haben mittlerweile etwa 4.000 Kinder in Mugu die Chance eine grundlegende Bildung zu erhalten.
Während eines Besuches in der Region wurde Stella klar, dass die enorme Kindersterblichkeit in Mugu nicht allein in den kargen Lebensumständen begründet ist, sondern auch mit einem althergebrachten Aberglauben zusammenhängt, der besagt, dass wenn eine Frau blutet, weil sie ihre Periode hat oder ein Kind zur Welt bringt, sie das Haus verlassen muss, um die Gottheiten nicht zu erzürnen.
Stella erzählt mir, dass sie in Mugu Sushila kennengelernt hat, zu der sie eine besonders enge, freundschaftliche Beziehung pflege. Diese habe sie eines Tages in einen stockfinsteren, bestialisch nach Tierfäkalien stinkenden Kuhstall geführt. „Ich war sofort am ganzen Körper von Schmeißfliegen bedeckt. Dann hat mir Sushila erzählt, dass in solchen Ställen die Frauen ihre Kinder zur Welt brächten. Ich war total geschockt.“
Ohne irgendeine Art von Hilfe, müssen die Frauen hier die Geburt und die folgenden 20 Tage auf sich alleine gestellt überstehen, bis sie in ihr Haus zurückkehren dürfen. Die gesundheitlichen Folgen für die Frauen und die Neugeborenen sind fatal. Sollte schwangeren Frauen kein Stall zur Verfügung stehen, bringen sie ihre Kinder draußen in den Wäldern zur Welt. Nicht selten erfrieren die Säuglinge in der eisigen Kälte, ziehen sich erhebliche Verletzungen auf dem steinigen Untergrund zu oder – es klingt nach mittelalterlicher Märchenwelt, aber es passiert tatsächlich heutzutage auf unserem Planeten – werden von Schakalen weggetragen und gefressen. Als sie den Kuhstall verlassen hätten, sei ihnen zufällig eine Schwangere begegnet, erzählt Stella weiter. „Die nackte Angst vor dem Bevorstehenden stand der Frau ins Gesicht geschrieben.“ Das habe sie so sehr berührt, dass sie augenblicklich entschieden habe, einen Weg zu finden, diese Situation zu verändern.
Ihr Sohn, der Stella bei jenem Aufenthalt in Mugu begleitet hatte, habe spontan die Idee gehabt, die Kuhställe auszubauen. Ein Gedanke, der sich als nicht praktikabel erwies, aber bereits in die richtige Richtung zielte. In vielen Gesprächen mit den Bewohnern sowie den Schamanen entwickelte man gemeinsam die Idee der Geburtshäuser. Auch die Schamanen, deren Stimme großes Gewicht hat, äußerten, dass solange in den geplanten Geburtshäusern keine Gottheiten aufgestellt würden, auch keine Gefahr bestünde, diese zu erzürnen.
Das erste Haus, das die Lebenswelt der Frauen im Dorf grundlegend verändern wird, wurde in gemeinschaftlicher Handarbeit errichtet und konnte Ende 2012 eingeweiht werden. Nur zwei Tage nach der Fertigstellung fand bereits, begleitet von einer Hebamme die erste Geburt statt. Ohne Komplikationen erblickte „Pradeep“ (Lichtstrahl) das Licht der Welt. Zum ersten Mal hat eine Frau in dieser Bergregion eine menschenwürdige Geburt, in einer geschützten Atmosphäre, unter hygienischen Bedingungen und mit fachkundiger Begleitung einer Hebamme, erlebt.
Für die Frauen Mugus hat ein neues Kapitel begonnen. Sushila äußerte glücklich: „Keine Frau aus unserem Dorf wird mehr in einem Viehstall gebären müssen und unsere Babies werden nicht mehr erfrieren oder durch den Schmutz sterben. Die Frauen müssen nicht mehr verbluten. Eine ganz neue Zeit beginnt für uns.“
Mit zunächst 5 Dörfern hat „Back to Life“ das Projekt in Mugu vor 5 Jahren begonnen. Nach 3-5 Jahren Unterstützung soll im jeweiligen Dorf die Basis gelegt sein, die es der Bevölkerung ermöglicht, selbstständig das Erreichte zu erhalten und auszubauen. Ab dem Zeitpunkt verlassen die Entwicklungshelfer das Dorf, was eine stetige Erweiterung des Einflussbereiches ermöglicht. Mittlerweile konnten 18.000 Menschen erreicht werden, was etwa einem Drittel der Bevölkerung Mugus entspricht. Doch für Stella ist das nur Ansporn für weiteres Engagement. Das Ziel ist klar: Innerhalb der nächsten 10 Jahren will sie alle Menschen in Mugu erreicht haben. Durchdringend blickt mich Stella mit ihren leuchtend blauen Augen an und stellt mit fester Stimme, die keinen Zweifel aufkommen lässt, klar: „Die Kindersterblichkeit in Mugu wird sinken!“ Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt sie natürlich die Unterstützung von Spendern. Auf der Homepage von „Back to Life“ werden Möglichkeiten genannt, wie man helfen kann.
Durch Geburtshauspatenschaften können beispielsweise die bereits bestehenden Geburtshäuser am Laufen gehalten, neue Geburtshäuser realisiert sowie die Hebammen und benötigten Medikamente finanzieren werden. Gemeinsam mit dem Team von „Back to Life“ und den Spendern, wird es Stella Deetjen in den nächsten Jahren gelingen eine der weltweit höchsten Sterberaten von Müttern und Kindern zu senken. Tausenden Menschen wird die Chance auf ein menschenwürdiges Leben ermöglicht, denn dank Stella Deetjen sind die „vergessenen Menschen“ in Mugu fortan nicht mehr vergessen. In nicht wenigen Artikeln, die bislang über sie erschienen sind, wird Stella als „Heilige“ bezeichnet.
Ich bin mir mit ihr schnell einig, dass wir diese Bezeichnung als befremdlich empfinden, da Menschen auch von – wie auch immer gearteten – persönlichen Anreizen geleitet werden. „Bei mir war das am Anfang sicher die Suche nach Liebe“, bekennt sie freimütig. „Und die Liebe der Menschen macht mich glücklich.“ Es ist angenehm, dass Stella sich und ihre Arbeit nicht mystifiziert, sondern recht sachlich und bodenständig betrachtet. „Es ist einfach schön morgens zu wissen, dass ich mit meiner Tätigkeit der Welt zumindest nicht schade und sie für manche sogar ein bisschen schöner machen kann.“
•••du kannst nicht alle retten!
Aber mein Herz flüsterte und wenn es nur einer ist, TU ES!
-aus der Tierschutzorg. Sternenhof –